Bitcoin Debitkarten

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Bitcoin Debitkarten

Wer bewusst auf Fiat-Währungen verzichtet, steht im Alltag vor besonderen Herausforderungen. Doch die gute Nachricht: Es gibt bereits eine Vielzahl von Möglichkeiten, den Alltag problemlos ohne Euros zu meistern.

Ich habe für euch verschiedene Lösungen getestet – sowohl mit als auch ohne KYC-Verfahren. Welche Option am besten zu euren Bedürfnissen passt, könnt ihr anhand meiner Erfahrungen selbst entscheiden.

Bitrefill - der bekannteste Anbieter

Bitrefill dürfte den meisten bereits durch die Geschenkkarten bekannt sein. Falls ihr den Service noch nicht kennt: unbedingt ausprobieren! Die Plattform erleichtert den Bitcoin-Alltag enorm – und das komplett ohne KYC.

Von Amazon über Rewe und JET bis hin zu Apple und hunderten weiteren Händlern: Ihr könnt euch praktisch überall Gutscheinkarten per Lightning kaufen und sofort einlösen. Ein fantastischer Service, der einfach funktioniert.

Eine Account könnt ihr einfach per Lightning-Login eröffnen.

Wenn ihr es auch ausprobieren wollt, mich würde freuen wenn ihr meinen Code dafür nutzen würdet:

Bitrefill

Bitrefill Debitkarte


Vorab: Hier ist vollständige KYC-Verifizierung erforderlich.
Für alle, die damit keine Probleme haben, bietet Bitrefill eine solide Lösung mit virtueller und physischer Karte für den Alltag.

Mein Praxistest verlief durchweg positiv – alle Zahlungen funktionierten problemlos. Die virtuelle Karte unterstützt zwar Apple Pay nicht nativ, aber mit einem simplen Trick lässt sich das umgehen: Curve Pay als Zwischenlösung. Bonus: Die App ist sogar GrapheneOS-kompatibel.

Zu den Kosten:

Es fällt beim Aufladen eine Deposit fee von 2% an, wenn ihr Bargeld abheben wollt kommen nochmal 2,5% fees dazu.

Zu Bitrefill gibt es auch eine sehr gutes Tutorial auf dem Einundzwanzig Youtube Kanal

Mein Fazit: Für den Alltag eine sehr gute Wahl. Privacy-Bewusste sollten allerdings auf Gutscheinkarten zurückgreifen – ja, das bedeutet etwas mehr Aufwand, schützt aber eure Privatsphäre deutlich besser.

Bringin - erfrischende Ideen


Bringin bietet auch die übliche Kombi aus virtueller und physischer Karte – jedoch fand ich hier auch Funktionen die neu und durchdacht waren.

Das Besondere: Eine eigene Lightning-Adresse (z.B. markusturm@bringin.xyz). Schickt eure Sats dorthin, und sie werden automatisch in Euro konvertiert und stehen sofort zur Verfügung.

Praxistest: Geldabhebung am Sparkassenautomaten – vorher schnell Sats an die Lightning-Adresse geschickt, dann am Automaten Bargeld abgehoben. Soweit ich feststellen konnte: gebührenfrei.

Dazu kommt die nächsten Tage auch eine nützlich App auf den Markt.

Auch eine Integration mit Lendasat, zu denen in kürzlich einen Artikel geschrieben hatte, hört sich sicherlich für einige interessant an.

Praktische Einsatzmöglichkeiten:

  • Freelancer wird in BTC bezahlt → bekommt EUR zum Ausgeben
  • Freund sendet Sats → du erhältst Euro
  • Frau steht an der Kasse und hat kein Geld, ihr schickt ihr einfach welches :-)
  • Bitcoin-Tips kassieren → in Fiat verfügen
  • Bitcoin als Zahlungsnetzwerk nutzen, für Menschen die Geld noch nicht verstehen :-)
  • Lightning-Wallet → Instant-Umtausch in Euro-Guthaben
  • Händler: Bitcoin-Payments ohne PoS-Terminal annehmen

Mein Fazit: Bringin ist definitiv einen Test wert. Der Service ist kostengünstig, geht eigene Wege und setzt auf Features, die nicht nur cool klingen, sondern im Alltag echten Mehrwert bieten.

Wave.Space - leider noch nicht getestet

Von Wave.Space hab ich auch viel gutes gehört, leider noch nicht selbst getestet. Ihre virtuelle Karte scheint "Curve pay" gut zu funktionieren.
Es soll auch eine physische Karte in den nächsten Monaten kommen.

Auto Topup


Eine sehr coole Funktion die ich so bei noch keinen Anbieter gesehen ist Auto Topup – damit verbindet ihr die wavecard mit eurer Self-Custody Lightning-Wallet und gebt aus dieser automatisch aus. Das ganze wird durch Nostr Wallet Connect (NWC) ermöglicht.

Was ist Nostr Wallet Connect (NWC)?

NWC ist wie eine sichere Brücke zwischen eurem Lightning-Wallet und den Apps, die ihr nutzen wollt. Apps können Zahlungen von eurem Wallet anfordern – aber nur mit eurer Erlaubnis, nach euren Regeln und ohne eure Schlüssel herauszugeben. Stellt euch NWC wie eine offene API für euer Bitcoin-Wallet vor. Es ermöglicht Apps wie wave.space, mit eurem Wallet zu „sprechen"

Wie funktioniert NWC mit eurer wavecard?

Hier eine detailliertere Erklärung: Wenn ihr mit der wavecard (oder
irgendeiner Debitkarte) zahlt, muss VISA die Zahlung autorisieren
können. Um die Zahlung an den Händler freizugeben, muss VISA diese
Mittel im System sehen und einfrieren können, bis die Konten abgerechnet
sind. Deshalb müsst ihr immer mindestens etwas Liquidität custodial auf
der Karte haben.

Wavecard nennt es „Spending Power"

Spending Power ist euer Kartenguthaben, das sofort ausgegeben werden kann. Wenn eure Spending Power unter eure festgelegte Schwelle fällt, wird sie automatisch über NWC wieder aufgefüllt.

Beispiel:

  • Ihr habt 200.000 Sats auf der Karte und setzt das auch als Schwelle für eure Spending Power fest
  • Ihr kauft ein Essen für 42.000 Sats, wodurch euer Kartenguthaben auf 158.000 Sats sinkt
  • 42.000 Sats werden sofort aus eurem Lightning-Wallet nachgefüllt, sodass eure Spending Power wieder bei 200.000 Sats liegt

NWC ermöglicht euch BTC in Self-Custody zu halten – nur ein kleiner Teil bleibt custodial, um Zahlungen zu autorisieren.

Mein Fazit: Auch wieder so eine Funktion die innovativ ist, euch das Leben erleichtert und auch noch zusätzliche Sicherheit bietet. Bei Wavecard müsst ich noch nicht einmal eine Lightning Transaktion absetzen, es wird automatisch von eurer Wallet abgezogen. Perfekt um eure Alby Wallet mit dieser Karte zu verbinden.

2Fiat.com - KYC frei

Die KYC-freie Alternative

Ich habe euch nun viele Karten vorgestellt, die alle hervorragend funktionieren – allerdings mit einem Haken: Bei allen müsst ihr KYC durchlaufen.

Deshalb habe ich auch KYC-freie Alternativen getestet, und eine der besten ist 2Fiat. Die Einrichtung war kinderleicht: Für 50 Dollar bekommt ihr die Karte, und als Bonus erhaltet ihr direkt 20 Dollar Startguthaben.

Die Karten – wahlweise Mastercard oder Visa – funktionieren problemlos mit Apple Pay und Google Pay und lassen sich bequem via Lightning aufladen.

Mein Fazit: Fast perfekt

Das klingt doch nach der idealen Lösung, um den Alltag mit Bitcoin zu bestreiten, oder? Leider gibt es einen kleinen Wermutstropfen: Mit Gebühren von 6 bis 6,8 % sind die KYC-freien Karten deutlich teurer als ihre KYC-pflichtigen Pendants.Die KYC-freie Alternative.

Hoffe euch hat der Artikel gefallen, was kommt in Zukunft noch?

Da ich nun mehr Zeit habe und selbst meinen Alltag mit Bitcoin gestalte,
könnt ihr euch auf viele weitere Artikel dieser Art freuen. Falls ihr
zusätzliche Tipps und Tricks für mich habt, schreibt mir gerne über
Nostr – ich werde sie in die Sammlung aufnehmen.

Ansonsten könnt ihr mir gerne ein paar Sats da lassen wenn euch der Artikel gefallen hat:
Markus Turm

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